Bundesminister Mückstein überreicht ÖQZ an GUTBETREUT.AT
Reden wir – einmal mehr – über die Qualität in der 24-Stunden-Betreuung und Pflege! GUTBETREUT.AT hat nämlich am 21. Jänner 2022 das Österreichische Qualitätszertifikat der Branche erhalten.
Vorweg: Als geprüfte Qualitätsagentur dürfen wir uns bereits seit Juni 2020 bezeichnen. Damals konnten wir das herausfordernde Assessment zum Österreichischen Qualitätszertifikat für Vermittlungsagenturen in der 24-Stunden-Betreuung (ÖQZ) positiv abschließen. Doch die für Herbst 2020 geplante Verleihung des Zertifikats fiel leider der Corona-Pandemie zum Opfer. Nachgeholt wurde sie am 21. Jänner 2022: Im Rahmen einer Videokonferenz überreichte Bundesminister Dr. Wolfgang Mückstein an 25 Agenturen das ÖQZ, darunter auch GUTBETREUT.AT.
GUTBETREUT.AT: im Team arbeiten, im Team Erfolgsmomente genießen
Erfreuliche Anlässe begeht man in Pandemie-Zeiten am besten „5G“: geimpft, geboostert, getestet und gut gelaunt. Das waren die GUTBETREUT.AT Klientin Hilda Kothbauer (90 Jahre alt), ihre 24-Stunden-Betreuerin Klaudia Krnacova sowie eine Delegation des GUTBETREUT.AT Kernteams: Margit Hermentin, Gründerin und Geschäftsführerin, DGKS Beate Rottenmanner und DGKS Susanne Schramm, beide für Kundenbetreuung und Qualitätssicherung zuständig. Gemeinsam saßen wir rund um den Laptop und verfolgten die Verleihung des Zertifikats. Wir sind nämlich überzeugt, dass gute Personenbetreuung und Pflege nur im Teamwork, im fairen und respektvollen Miteinander möglich sind. Erste Gratulantin: GUTBETREUT.AT Therapiehündin Roxi.
Das ÖQZ bedeutet für uns die Anerkennung unseres Weges der strikten Qualitätsorientierung. GUTBETREUT.AT heißen wir ja deswegen, weil wir uns nicht auf den Lorbeeren ausruhen, sondern diesen Weg konsequent weitergehen. Tag für Tag wollen wir dazulernen und noch besser werden. Zum Wohle unserer KlientInnen und ihrer Angehörigen, zum Wohle der PflegerInnen und BetreuerInnen sowie unseres Teams.
ÖQZ weiterentwickeln: vom zahnlosen Zertifikat zu verpflichtenden Mindeststandards!
Wozu braucht es überhaupt ein Qualitätszertifikat in der 24-Stunden-Betreuung?
Das ÖQZ-24, eingeführt 2019, definiert Mindeststandards in der 24-Stunden-Betreuung. Im Vollzug der Pflege- und Betreuungsarbeit sowie im Umgang mit KundInnen und mit den selbstständigen PersonenbetreuerInnen. Dazu gehören Themen wie die Transparenz von Verträgen und Leistungsvereinbarungen, die Abwicklung der Bezahlung, aber auch das Monitoring durch diplomiertes Fachpersonal oder die garantierte Ersatzstellung bei Ausfall einer Betreuungsperson. Zudem sieht das ÖQZ über den gesetzlichen Rahmen hinausgehende Qualifikationen der vermittelten BetreuerInnen vor, etwa im Hinblick auf Ausbildung und Sprachkenntnisse.
All das ist wichtig und richtig. Und das bestandene Assessment für das ÖQZ freut uns sehr. Allerdings verhehlen wir nicht, dass das Zertifikat aufgrund seiner politischen Rahmenbedingungen auch gravierende Schwachstellen aufweist. Die wichtigsten sind:
- Das ÖQZ ist freiwillig. Von den über 800 registrierten Agenturen in Österreich sind gerade einmal 40 (Stand Jänner 2022) zertifiziert.
- Das ÖQZ ist mit hohem organisatorischem und finanziellem Aufwand Insbesondere kleine Agenturen sehen daher von einer Zertifizierung ab.
- Das ÖQZ hat keinen Einfluss auf die Förderung der 24-Stunden-Betreuung. Letztere ist seit 2006 mit 550 Euro pro Monat bei zwei Betreuungskräften festgeschrieben und hat seither massiv an Kaufkraft verloren. Es wäre höchst an der Zeit, dass die Förderung erhöht und jährlich wertangepasst wird. KlientInnen, die eine zertifizierte Agentur beauftragen, sollten zudem einen Zuschlag zur Förderung erhalten. Mittelfristig muss die Zertifizierung Bedingung für das Agentur-Gewerbe in der 24-Stunden-Betreuung sein.
Um nicht missverstanden zu werden: Wir halten das ÖQZ für ein sehr wichtiges Instrument zur qualitativen Aufwertung der 24-Stunden-Betreuung und zur Attraktivierung des österreichischen Arbeitsmarkts für Pflege- und Betreuungskräfte. Auch den KundInnen gegenüber soll signalisiert werden: „Wenn Sie eine qualitativ hochwertige 24-Stunden-Betreuung wünschen, lassen Sie sich die Betreuungskräfte von einer zertifizierte Agentur vermitteln!“ Leider fehlen derzeit die Anreize – sowohl für die Agenturen, sich qualifizieren zu lassen, als auch für Kundinnen und Kunden, zertifizierte Agenturen zu beauftragen.
Dazu kommt das Problem der „schwarzen Schafe“. Das ÖQZ sollte KundInnen, aber auch den PersonenbetreuerInnen die Einhaltung von Mindeststandards garantieren. Leider gibt es unter den zertifizierten Agenturen auch welche, deren Umgang mit den vermittelten PflegerInnen fragwürdig, ja gesetzeswidrig ist. Das bringt die gesamte Branche in Misskredit und schädigt das Image des ÖQZ.
Die Politik ist also nach wie vor gefordert, die Rahmenbedingungen der 24-Stunden-Betreuung weiterzuentwickeln. Am besten im Zuge einer groß angelegten Pflegereform, die uns seit Jahren versprochen wird, deren Ausgestaltung und Umsetzung aber nach wie vor auf sich warten lassen.
Weitere Informationen zum ÖQZ sowie zum Thema Qualität in der 24-Stunden-Betreuung finden Sie auch unter folgenden Blogbeiträgen unserer „Gedankenwelt“:
https://gutbetreut.at/24-stunden-betreuung-und-pflege-reden-wir-ueber-qualitaet-2/
https://gutbetreut.at/24-stunden-betreuung-und-pflege-reden-wir-ueber-qualitaet-3/
Abschließend ein großes DANKE an die gesamte GUTBETREUT.AT Familie. Ohne euch hätten wir das Qualitätszertifikat nicht erreicht!!!
