GUTBETREUT.AT startet Social Media Kampagne für mehr Fairness in der 24-Stunden-Betreuung
Nur eine deutliche Erhöhung der staatlichen Förderung sichert die Leistbarkeit der 24-Stunden-Betreuung und faire Honorare für die Personenbetreuer*innen.
Korneuburg. – „Die 24-Stunden-Betreuung ist eine wichtige Säule des österreichischen Pflegesystems. Derzeit ermöglicht sie rund 25.000 Menschen in unserem Land einen würdevollen Lebensabend im eigenen Zuhause“, sagt Margit Hermentin, Gründerin und Geschäftsführerin der in Korneuburg beheimateten Vermittlungsagentur GUTBETREUT.AT. Doch die geringe Förderung der 24-Stunden-Betreuung – seit 2023 sind es 800 Euro pro Monat – beschränke ihre Leistbarkeit auf wenige Haushalte und verhindere, dass den Personenbetreuer*innen faire Honorare bezahlt werden.
„Die Folge: Viele der hochprofessionell arbeitenden Betreuungskräfte quittieren den Job in Österreich, gehen in ihre Herkunftsländer zurück oder suchen sich in Ländern wie Deutschland und der Schweiz Jobs mit attraktiveren Verdienstmöglichkeiten. Es ist daher höchste Zeit, die Förderung der 24-Stunden-Betreuung deutlich zu erhöhen. Zum Wohl der umsorgten Menschen und in Anerkennung der guten Betreuungsarbeit. Die Hürde von 1.400 Euro sollte auf jeden Fall übersprungen werden“, fordert Hermentin. Außerdem müsse die Förderung jährlich an die Inflation angepasst werden.
Martha, Gisela, Helmut und andere fordern Fairness für ihre Betreuer*innen
„Als Vermittlungsagentur für 24-Stunden-Beteruungskräfte sind wir zum einen verantwortlich für die Qualität der Betreuung, zum anderen für gute Arbeitsbedingungen. Mit unserer Fairness-Kampagne wollen wir nun die Politik an ihre eigene Verantwortung erinnern. Sie hat es in der Hand, durch eine angemessene Förderung eine attraktive, leistbare und qualitätsgesicherte 24-Stunden-Betreuung sowie faire Honorare für die Betreuungskräfte zu gewährleisten. Das wünschen sich die betreuten Menschen, ihre Angehörigen und unser Team, das Betreuungsqualität über alles stellt“, so Hermentin.
„Gäbe es die 24-Stunden-Betreuung nicht, müsste das Gros der betreuten Menschen stationär gepflegt werden. Also im Pflegeheim, wo der akute Personalmangel bereits heute dazu führt, dass Pflegebetten nicht belegt werden können“, argumentiert Hermentin weiter. „Die Kosten der stationären Pflege überwiegen die staatliche Förderung der 24-Stunden-Betreuung aber um ein Vielfaches. Umso fairer wäre es, deren Förderung zu erhöhen“, so die GUTBETREUT.AT-Chefin.
Bonus für Qualität und Fairness
„Es gibt eine Reihe von Vermittlungsagenturen in der 24-Stunden-Betreuung, unter ihnen auch GUTBETREUT.AT, die sich zur Einhaltung qualitativer Standards für die Betreuungsarbeit verpflichtet haben. Dazu zählt z. B. das regelmäßige Monitoring der Betreuungsarbeit durch diplomierte Pflegekräfte, die Ausgestaltung von Verträgen und Abrechnung sowie den Umgang mit Betreuungskräften. Diese Agenturen sind – nach eingehender Prüfung – berechtigt, das Österreichische Qualitätszertifikat für Agenturen in der 24-Stunden-Betreuung, kurz ÖQZ-24, zu führen. „Familien, die die Betreuung ihrer Liebsten einer ÖQZ-24-zertifizierten Agentur anvertrauen, nehmen höhere Kosten in Kauf, sorgen aber für mehr Qualität und Fairness. Deshalb sollte die staatliche Förderung der 24-Stunden-Betreuung in diesen Fällen um einen Qualitäts- und Fairnessbonus erhöht werden“, fordert Margit Hermentin. Die betreuten Menschen und ihre sorgenden „Engel“ hätten es verdient.